Sportklettern wird 2020 das erste Mal in Tokyo als olympische Disziplin mit dabei sein. Grund genug uns schon jetzt diesem aufregenden Stadt zu widmen und für euch zu testen wo Ihr am Besten bei einer Kletterei abhängen könnt. Japan, das Land der aufgehenden Sonne, ein Land der Extreme. Ein Land in dem Erdbeben zum alltäglichen Leben einfach dazu gehören wie bei uns das Frühstückskipferl. Dazu müssen sich die Japaner auch noch mit über 40 aktiven Vulkanen arrangieren, eine feurige Kombination wo manchmal schon Stress aufkommen kann. Die harsche und raue Landschaft hat die japanische Kultur und deren Demut gegenüber der Natur maßgeblich beeinflusst und mitgestaltet. Unter kompletter Abschottung über mehrere Jahrhunderte hinweg konnte sich die japanische Kultur auch weiterhin ohne Einfluß aus dem Westen entwickeln und erhalten. In der heutigen Zeit leben zusammengepfercht auf engstem Raum, Millionen der Nachkommen der Samurai in riesigen Metropolen in Küstennähe, da 75% des Landes unbewohnbar sind oder besser gesagt, einfach so gebirgig sodaß Sushi einfach immer davon rollen würde. Die größte aller Metropolen ist natürlich Tokyo mit Umgebung. Mit beachtlichen 35 Millionen Einwohnern ist Tokyo damit auch gleich die größte Metropole weltweit und daher schon einen Besuch wert. Tokyo und im speziellen Japan als Ganzes können wir nur jedem schwer ans Herz legen.
Solltet Ihr mal auf diesen interessanten Flecken Erde auf Besuch kommen, müsst Ihr natürlich nicht auf eurer Lieblingshobby verzichten. Klettern erfreut sich auch in Japan immer größerer Beliebtheit und der Klettervirus bereitet sich immer mehr aus. Was leider etwas fehlt sind die richtig großen Kletterhallen, wo man sich so richtig austoben kann. In einer Stadt wie Tokyo gibt es aber halt leider nur begrenzten Platz und dieser ist auch noch extrem teuer. Für eine Stadt dieser Größe gibt es leider nur eine Handvoll interessanter Kletter- und Boulderhallen die zentral gelegen sind. Man darf sich allerdings auch keine Hallen wie bei uns erwarten, aber die machen dennoch viel SpaßGrößere Hallen gibt es dann erst wieder ausserhalb von Tokyo, z.B. vom Betreiber “Pump”. Die machen allerdings nur dann Sinn, wenn Ihr wirklich einen ganzen Tag nur für das Klettern reserviert habt. Aber nachdem Tokyo noch vieles mehr zu bieten hat außer abgewetzten Griffen nachzulaufen, wie z.B. Katzenkaffees besuchen, empfehlen wir euch eine der folgenden Hallen. Bevor wir allerdings zu unseren Empfehlungen kommen noch ein paar allgemeine Hinweise.
Schuhe ausziehen: Wenn Ihr in Japan ein Haus betretet dann immer die Schuhe ausziehen. Das ist auch bei Kletterhallen nicht anders. Im Eingangsbereich gibt es normalerweise immer ein Regal wo Ihr eure Schuhe hinstellen könnt. Auch kurios, wenn Ihr in der Kletterhalle aufs WC geht, dann stehen dort Badeschlapfen für euch bereit. Mit diesen nur ins WC gehen, die Leute würde euch sehr witzig ansehen wenn Ihr vergesst die dort zu lassen und damit in der ganzen Halle umherlauft.
Mitgliedskarte: Bei allen Kletterhallen braucht Ihr eine Mitgliedskarte, die Ihr beim ersten Besuch bekommt. Dafür müsst Ihr einen japanischen Zettel ausfüllen (keine Angst, die Einheimischen helfen euch dabei) und Ihr bekommt dann eine Mitgliedskarte. Diese Mitgliedskarte ist in der T-Wall noch am billigsten und kostet dort 500 Yen (ungefähr 4€). In den anderen Hallen kann die Karte schon soviel wie ein ganzer Eintritt kosten.
Verhaltensregel: In Japan gibt es ein sehr enges Korsett für Benimmregeln überall in der Gesellschaft, das ist natürlich nicht anders in den Kletterhallen. Es gibt in allen Hallen gekennzeichnete Sektoren, in welchen immer nur eine Person unterwegs sein darf. Das typische Bild, dass man oft bei uns sieht, wenn beim Aufwärmen einer unten und einer oben vorbeiflattert gibt es dort nicht. Eure gestählten Muskel dürft Ihr dort leider auch nicht rauslassen, also immer brav das T-Shirt anlassen…
So nun aber zur Vorstellung unserer Empfehlungen.
T-Wall (Seilklettern und Bouldern)
T-Wall betreibt mehrere Kletterhallen in Toyko und Umgebung. Wir können euch zum einen die T-Wall in Edogawabashi und auch die T-Wall in Kinshicho empfehlen. Beide sind recht zentral gelegen und leicht mit Zug, bzw. U-Bahn zu erreichen. Na ja, ganz so leicht ist es dann nun auch wieder nicht, da Ihr immer erst den Weg von der Station zur Halle finden müsst. Die Kennzeichnung der Straßen und Häuser in Tokyo ist alles andere als logisch. Also am besten vorher in Google Maps suchen, ausdrucken oder offline Karte bereit haben. Beide Hallen, sind jetzt nicht vergleichbar mit unseren modernen Hallen in Europa, aber zum Austoben mehr als genug. Ein Tageseintritt kostet 2000 Yen(mit Mitgliedskarte), also ungefähr 17€. Die T-Wall in Kinshicho ist die größere der beiden und hat auch einen größeren Boulderbereich zur Verfügung. Ausrüstung gibt es in beiden Hallen natürlich zum Ausborgen in Größen, die auch für uns geeignet sind. Beide Hallen sind zweistöckig und haben daher auch brauchbare Längen für Seilrouten in allen Schwierigkeitsgraden zur Verfügung. Mehr Information zu T-Wall findet Ihr mit den Links unten.
T-Wall in Kinshicho
twall.jp/gym/kinshi/ (Homepage auf Japanisch, vielleicht nicht so hilfreich…)
www.timeout.com/tokyo/museums/t-wall-kinshicho
T-Wall in Edogawabashi
twall.jp/gym/edo/
www.timeout.com/tokyo/museums/t-wall-edogawabashi
Rocklands (Seilklettern und Bouldern)
Rocklands gilt bereits als eine große Kletterhalle in Japan, aber selbst die ist nicht wirklich mit unseren Hallen in Mitteleuropa vergleichbar. Die Halle ist über U-Bahn erreichbar aber das dauert schon seine 40 Minuten wenn man aus dem Zentrum anfährt. Danach ist es bereits wie in der T-Wall. Auf keinen Fall ohne Karte kommen, da man ansonsten wenig Chancen hat die Halle tatsächlich zu finden. Was allerdings schon einmal interessant ist, die Halle hat 4 Stockwerke mit einigen Boulderbereichen und einen ordentlichen Seilgarten wo man verschiedenste Schwierigkeitsgrade findet und hier ist für jeden was dabei. Es gibt mehrere Top-route Routen mit bereits eingehängten Seil und auch einen Selbstsicherautomaten für jene, denen der Partner abhanden gekommen ist, weil der noch immer im Katzenkaffee sitzt. Ein Tageseintritt ist ähnlich wie in der T-Wall und liegt bei 2100 Yen. Die Mitgliedskarte ist hier leider etwas teuer und kostet einmalig 1620 Yen.
Mehr Information zu Rocklands
www.rock-lands.com
www.timeout.com/tokyo/museums/rocklands
B-Pump Akihabara (nur Bouldern)
Zum Schluß möchten wir euch noch die B-Bump in Akihabara vorstellen. Pump ist ein Betreiber von mehreren Kletterhallen in Tokyo, wobei die meisten leider etwas außerhalb sind und es eher kompliziert ist dort anzukommen. “B” steht hier für bouldern und Seilklettern gibt es in der B-Pump nicht. Was die B-Pump interessant macht ist die zentrale Lage inmitten von Toyko. Akihabara ist das Viertel der Mangas und der Elektronik, also dort wo sich alle Nerds treffen. Da gibt es die bereits genannten Katzenkaffees und natürlich darf man auch die Maid-Kaffees nicht vergessen und was weiß ich noch welche Kaffees… Aber aufpassen, es gibt auch mehrere B-Pumps und die in Akihabara ist am leichtesten zu erreichen. Damit können wir euch nur mehr viel Spaß wünschen und fröhliches Klettern in Tokyo. Wieder ist die Mitgliedskarte hier sehr teuer mit 1800 Yen, das entspricht den Eintritt einer Tageskarte während der Woche.
Mehr Information zur B-Pump in Akihabara
pump-climbing.com/gym/akiba/
www.timeout.com/tokyo/museums/b-bump-akihabara#tab_panel_2
Bonustipp
Nach getaner Arbeit und einer super Kletterei müsst Ihr euch unbedingt eine Ramen-suppe gönnen. Ramen sind kräftige Nudelsuppen in Japan und alle Japaner sind verrückt danach. Unser persönlicher Favorit heisst Ikaruga und Ihr findet das Lokal am Hauptbahnhof von Tokyo. Na dann, Mahlzeit!
Der Link zu deinem Glück
www.yelp.com/biz/東京駅-斑鳩-千代田区